Rollercoaster Tycoon und Rollercoaster Tycoon 2 sind nach wie vor extrem beliebt bei den Fans und sind nun für Smartphones und Tablets verfügbar

Seit den 90er Jahren gehören Tycoon-Spiele zum Repertoire der Videospielgeschichte. Nur wenige Titel schafften es jedoch, aus der Menge an Wirtschaftssimulationen hervorzustechen und bis heute Fans auf der ganzen Welt zu begeistern. Neben Sim City ist insbesondere Rollercoaster Tycoon in den Köpfen der Gamer hängengeblieben.

Besuche im Freizeitpark sind natürlich die Erlebnisse, auf die Kinder, Jugendliche und auch viele Erwachsene schon Wochen im Voraus hinfiebern. Mit der Rollercoaster-Tycoon-Reihe hat sich dabei der Traum vieler Adrenalin-Junkies endlich erfüllt: Einen eigenen Freizeitpark bauen, Achterbahnen nach seinen eigenen Vorstellungen designen und die Preise für Regenschirme und Toilettenbesuche in die Höhe schießen lassen.

Nach mehreren Teilen auf PC und Konsole versucht Rollercoaster Tycoon Classic auch die mobile Welt zu erobern – wie wir finden, mit Erfolg.

Rollercoaster Tycoon: Acherbahn-Action im Pixel-Look

Chris Sawyer gilt als der kreative Kopf hinter der Rollercoaster-Tycoon-Reihe. Während viele andere Spiele an ihren eigenen Ansprüchen scheiterten, schaffte der Schotte mit der charmanten Ausbausimulation aus dem Jahr 1999, einen Titel mit Suchtpotenzial zu entwickeln. In einem Jahr, in dem Spiele wie Final Fantasy VIII oder Shenmue schon die 3D-Welt eroberten, setzte der Parksimulator optisch sicherlich keine Maßstäbe. Dies galt jedoch gerade als die Stärke von Rollercoaster Tycoon. Durch die einfache zweidimensionale Grafik waren Grenzen und Limitierungen praktisch nicht existent.

Das Spielprinzip von Rollercoaster Tycoon ist immer gleich geblieben - höher, größer, weiter

Achterbahnen, Fahrgeschäfte und Verkaufsstände konnten so innerhalb der verschiedenen Szenarien dort platziert werden, wo sie eben am besten aussahen – oder am meisten Besucher anlockten. Was niedlich aussah, war schließlich das knallharte Ringen um die Existenz. Jeder einzelne Weg, jedes Fahrgeschäft und jeder Mitarbeiter kosteten Geld. Management wurde so zum ständigen Begleiter, während man versuchte, die Holzachterbahn um noch eine zusätzliche Rechtskurve zu erweitern.

Am Anfang eines jeden Abenteuers müssen Spieler in Rollercoaster Tycoon einen Park wählen, der zwar noch nicht über die nötigen Attraktionen verfügt, jedoch durch spezielle Besonderheiten in Bezug auf die Größe, die Bewaldung oder das Terrain auffällt. Dort gibt es jeweils verschiedene Aufgaben zu erledigen. Eine bestimmte Besucherzahl oder ein festgelegter Umsatz müssen so erreicht werden, um als erfolgreicher Tycoon zu gelten. Das Startkapital fällt dabei jedoch wie erwartet gering aus. Nun haben Spieler die Möglichkeit, aus einer großen Anzahl an Achterbahnen, Fahrgeschäften, Landschaftsobjekten, Dekorationen und Verkaufsständen den perfekten Park zu entwerfen. Die ultimative Formel gibt es dafür gewiss nicht. Sind die Platzkapazitäten bis zum Maximum ausgeschöpft, fehlt an einer Stelle wieder ein Mülleimer, während am Eingang die Toilette ausgefallen ist. Einen kühlen Kopf bewahren – das ist auch als Besitzer eines Freizeitparks nicht einfach.

Während es beispielsweise in Sim City genügte, Wohngebiete zu definieren, Straßen zu ziehen und das Ganze mit Strom zu versorgen, müssen – oder können – Spieler in Rollercoaster Tycoon kreativ werden. Achterbahnen lassen sich so vom Reißbrett aus gestalten. Neben dem Verlegen der Schienen zählt dabei das Wählen des Anstriches und das Festlegen der Eintrittspreise zu den Aufgaben eines Achterbahn-Architekten. Fingerspitzengefühl ist dabei gefragt. Ist der Eintrittspreis nur ein Stück zu hoch, kann das teure Fahrgeschäft plötzlich menschenleer sein und der Park steht vor dem finanziellen Ruin. Adrenalin tritt so nicht nur bei dem Entgegenschlagen der g-Kräfte auf den Abfahrten auf. Doch gerade dies sorgt dafür, dass Rollercoaster Tycoon in der Szene bis heute populär ist.

Höher, schneller, weiter: Rollercoaster Tycoon 2

Nach dem großen Erfolg des ersten Teils, waren die Erwartungen an Rollercoaster Tycoon 2 natürlich hoch. Das im Oktober 2002 erschienene Spiel konnte aus grafischer Sicht wenig Neuerungen bieten. Dafür blieb die Wirtschaftssimulation ihrem Erfolgsrezept treu und bot auf allen Ebenen mehr Inhalte. Auch dieser Teil entwickelte sich somit schnell zu einem modernen Klassiker. Das Ziel ist erneut, sich ein Szenario auszusuchen und dort die festgelegten Aufgaben zu erledigen. Dass dies nicht immer so einfach ist, wird schnell deutlich. Trotz Tutorial kommen Neulinge nicht um eine gewisse Eingewöhnungszeit herum. Ist diese überstanden, verspricht auch Rollercoaster Tycoon 2 viel Spielspaß.

Das Aufbauen von Freizeitparks macht auch nach fast 20 Jahren genau so viel Spaß wie früher

Mehr Optionen, den Park noch individueller zu gestalten, sind die wichtigsten Neuerungen im Freizeitpark-Simulator von 2002. Das von Chris Sawyer entwickelte Spiel wartet so mit noch mehr Terrains, Achterbahnen, Ständen und Fahrgeschäften auf. Innovationen sucht man zwar nur in Details, doch auch der zweite Teil des beliebten Aufbauspiels weicht nicht von den Features ab, die den ersten Teil trotz gemischter Kritik der Fachpresse zum Kassenschlager machten. So sind die Menüs beispielsweise verbessert worden, während noch mehr Schranken für den Bau des perfekten Parks verschwanden. Achterbahnen sind nun weitaus weniger in der Höhe limitiert, zudem wurden neue Möglichkeiten einprogrammiert, um diese besser zu gestalten. Mehr Platz zum Gestalten des Adrenalin-Paradieses ist ebenfalls vorhanden, was aufgrund der ähnlichen Technik nicht negativ auf die Hardwareanforderungen schlägt.

Man muss den ersten Teil nicht gespielt haben, um die Magie des zweiten Teils zu verstehen. Das Spielprinzip bleibt schließlich so einfach wie genial. Fans des ersten Teils, die nach drei Jahren jedes Szenario mehrfach gespielt haben, finden in diesem Teil der Reihe jedoch zahlreiche neue Herausforderungen. Auch die beiden Erweiterungen “Wacky Worlds” und “Time Twister” bringen so noch einmal zusätzliche Abwechslung mit sich.

Achterbahn-Action auf dem Handy und Tablet

Trotz des gleichbleibenden Prinzips war Rollercoaster Tycoon 3 schon nicht mehr bei allen Fans beliebt. Mit Titeln wie Rollercoaster Tycoon 4 und Rollercoaster Tycoon World machten sich die Entwickler ebenfalls keine Freunde. Aufbauspiel-Papst Chris Sawyer übernahm wieder die Initiative und versucht mit dem Handy-Ableger Rollercoaster Tycoon Classic wieder die Herzen der Fans zurückzugewinnen.

Rollercoaster Tycoon Classic steht für iOS und Android zur Verfügung - 95 Szenarien aus Rollercoaster Tycoon 1 und 2 sind enthalten
Rollercoaster Tycoon Classic steht für iOS und Android zur Verfügung – 95 Szenarien aus Rollercoaster Tycoon 1 und 2 sind enthalten

Optisch und spielerisch orientiert sich das Spiel an den ersten beiden Teilen. Der Pixel-Look wurde zwar aufpoliert und an die Auflösung der mobilen Geräte angepasst, ansonsten erinnert das Spiel jedoch immer noch an die guten alten Zeiten und garantiert stundenlangen Spielspaß.

Fans müssen sich zwar an die Steuerung auf dem Handy gewöhnen, die am PC natürlich zunächst einfacher von der Hand geht, doch nach einiger Zeit fällt dies nicht weiter ins Gewicht. Suchtpotenzial bietet auch Rollercoaster Tycoon Classic genug. Mal schnell in der Bahn noch die schmerzlich vermisste Toilette hinzufügen oder beim Warten auf den Bus an der beliebtesten Attraktion herumschrauben, funktioniert mit der App problemlos. Spielspaß wird so garantiert, schließlich sind alle Elemente, die man aus den Gaming-Zeiten der Jahrtausendwende kennt, noch vorhanden und wurden zudem stark erweitert. Spieler haben nun die Auswahl aus 95 verschiedenen Szenarien, die aus den ersten beiden Teilen der Reihe sowie ihren Erweiterungspaketen stammen.

Alle bekannten Szenarien von RCT und RCT 2 sind natürlich auch auf dem Smartphone und Tablet vorhanden
Alle bekannten Szenarien von RCT und RCT 2 sind natürlich auch auf dem Smartphone und Tablet vorhanden
Die Szenarien in Rollercoaster Tycoon Classic müssen nacheinander freigeschaltet werden, indem man die vorherigen Szenarien erfolgreich abschließt
Die Szenarien in Rollercoaster Tycoon Classic müssen nacheinander freigeschaltet werden, indem man die vorherigen Szenarien erfolgreich abschließt

Neben dem Bau der Attraktionen, Wegen und Dekorationen nimmt auch das Management wieder einen großen Teil des Spiels ein. Ein guter Park ist schließlich nichts ohne die richtige Werbung und verkommt ohne Mitarbeiter, die motiviert an ihre Arbeit gehen. Solange der Akku hält, steht einer entspannten Session im klassischen Stil der Rollercoaster-Tycoon-Spiele somit nichts im Wege.

Beim Kauf des Spieles werden Fans zwar auf Mikrotransaktionen stoßen, diese haben jedoch wenig mit denen der Vorgänger auf mobilen Endgeräten gemeinsam. Vielmehr erinnern diese an die Erweiterungspakete, die auch schon Teil der PC-Versionen waren. Mit “Verrückte Welten” lassen sich so beispielsweise gegen einen kleinen Obolus 17 neue Szenarien hinzugefügt. Auch nach dem Durchspielen aller bisherigen Aufgaben wird so die Langzeitmotivation aufrechterhalten. Als weiteres Add-on steht das Toolkit zur Verfügung. Dieses bietet die Möglichkeit, auch auf dem Handy eigene Szenarien zu entwerfen, Achterbahnen zu speichern und Parks mit anderen Nutzern zu tauschen und diese auch für die Integration in Rollercoaster Tycoon 2 auf dem PC zu exportieren.

Nach dem erfolgreichen Abschluss eines Szenarios wird das nächste automatisch freigeschaltet - Spielspaß ist bei Rollercoaster Tycoon Classic langfristig gegeben

Rollercoaster Tycoon Classic ist für iOS und Android in den jeweiligen Stores von Apple und Google erhältlich.

Weitere Informationen findet man auch unter http://www.rollercoastertycoon.com/rollercoaster-tycoon-classic/

Hinterlasse einen Kommentar

Bitte schreibe einen Kommentar!
Bitte gib hier deinen Namen ein.